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Im Vorfeld eines Spielbesuchs bereite ich
das Grundgerüst dafür auf dieser Website üblicherweise vor. Lief
alles nach Plan, müssen danach nur noch das Ergebnis, die
sonstigen Daten, einige Fotos und der Spielbericht ergänz
werden. Vor der Partie zwischen Hiltrup und Türkspor Dortmund
ließ ich die Vorbereitungen jedoch vorsichtshalber links liegen.
Mir war die Ankündigung der TuS auf dem Haupt- und Rasenplatz zu
spielen zu unsicher. Es hatte im Westen bereits den ganzen
Samstag geregnet und auch der Sonntag war weit von
Wohlfühl-Wetter entfernt. Somit wagte ich am Morgen des
Spieltags die oft ergebnislose Nachfrage per Instagram-Kommentar
an den Heimverein: „Es wird auf dem Rasenplatz gespielt,
richtig?“. Die unverzügliche Antwort: „Bislang ist das so, ja!“,
reichte mir, um am Morgen mit Alex und Lynn nach Münster
aufzubrechen. Immerhin hatten wir vor dem Spiel- einen Zoobesuch
geplant. Und welcher Zoo sollte sich bei so einem
Schmuddelwetter besser eignen als der selbsternannte
Allwetterzoo in der Universitätsstadt?
Nach einem schönen und gut zweistündigen
Aufenthalt bei Elefanten, Leoparden und Pelikanen, brachen wir
pünktlich in Richtung des Münsteraner Stadtteils Hiltrup auf.
Der Oberligaaufsteiger bespielt hier eine schmucke Anlage,
dessen Hauptplatz ordentlich was hermacht. Hoffentlich. Und
tatsächlich, bereits vom Parkplatz aus sah ich, dass sich die
Protagonisten vor dem Wall des Hauptplatzes. Volltreffer! Trotz
Nieselregen und vor grauem Himmel gehört der letzte mir bis dato
noch fehlende Ground der Oberliga Westfalen zu den spannenderen
der Staffel. Auch wenn dieser demnächst abgerissen wird und
durch zwei neue Plätze ersetzt wird, bleibt mir das Rundherum
sicherlich gut in Erinnerung. Die Leute pragmatisch, fleißig und
freundlich – die Anlage ordentlich und sauber. So soll’s sein.
Zudem spricht vieles dafür, dass der Aufsteiger gute Chancen
hat, sich in der neuen Liga zu behaupten. Auf dem Weg dorthin
musste heute ein Sieg gegen den Regionalliga-Absteiger Türkspor
Dortmund her. Die Truppe aus der Verbotenen Stadt scheint aus
dem letztjährigen Finanz- und Stadion-Fiasko gelernt zu haben
und die Oberliga als natürliches Habitat zu akzeptieren.
Direkt nach dem Verzehr der äußerst
schmackhaften Manta-Platte ging es einige Meter von uns entfernt
los. Wirklich nah dran war man auf der weitläufigen Anlage mit
seiner Asche-Laufbahn nirgendwo. Hiltrups Darbietung in der
ersten Hälfte erinnerte mich dann stark an den FC Schalke 04 in
diesen Tagen. Ein frühes Tor (6.) aus dem Gewühl im Anschluss an
einen Eckball, legte das Fundament für eine bärenstarke
Abwehrleistung. Die Hausherren ließen Türkspor viele Räume und
verteidigten in der gefährlichen Zone konsequent. Zudem hatten
vor allem die technisch starken Gäste Probleme mit dem tiefen
Boden. Den Frust über die Bedingungen ließen die von
Kunstrasenplätzen verwöhnten Gäste vielfach am Referee aus und
sollten im Spielverlauf stolze sieben Gelbe Karten sammeln. Wie
auch der S04 kam Hiltrup im weiteren Verlauf zu guten
Konterchancen. Nachdem ich die Halbzeitpause bei Alex und Lynn
im kuscheligen Vereinsheim verbrachte, dauerte es nicht lange,
bis einer dieser schnellen Gegenangriffe zum Erfolg führte. Nach
einem unnachahmlichen Solo-Lauf übers halbe Spielfeld behielt
Hiltrups Johannknecht allein vor dem Keeper die Nerven und
stellte auf 2:0 (66.). Auch wenn Türkspors zwischenzeitlicher
Ausgleich nach einer Freistoßflanke etwas Spannung brachte,
hielt Hiltrups Defensive dem Druck stand. Ein zweiter Konter in
der Nachspielzeit brachte sogar noch den 3:1-Endstand.
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