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Logo des Greifswalder FC   GREIFSWALDER FC 4
     
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Halbzeitstand 1:1
 
So., 04.05.2025 - 13:00 Uhr
Tore:
  0:1 Borck (32.)
1:1 Kocer (42.)  
2:1 Sanin (50.)  
  2:2 Marx (60.)
3:2 Ndualu (78.)  
4:2 Benyamina (90.)  
   
   
Volksstadion, Greifswald
673 Zuschauer
Regionalliga Nordost (DE IV)
32. Spieltag 24/25
 
 
Ticket: 8 Euro - E-Ticket - Stehplatz Gegengerade
Verpflegung: 9 Euro - 3x Bratwurst / 4 Euro - Bier 0,4l (Warsteiner)
 
 
 
 
 
 

Die meisten Urlaube meiner Kindheit verbrachte ich mit der Familie an der Ostsee. Der Weg war nicht weit und meine Eltern und Großeltern sowie auch wir Kinder an die Umgebung und die Umstände gewohnt. Die Ferien am Strand waren immer schön und die Erinnerungen an die Urlaube auf Usedom, dem Darß und Co. sind noch immer recht präsent. Mit den Jahren und der zunehmenden Selbstständigkeit entwuchs ich dem „Kleinod Ostseeküste“, ließ die Urlaubsregion links liegen und kehrte nun mit meiner eigenen kleinen Familie im ersten gemeinsamen Urlaub zurück. Vor dem Beginn der Urlaubssaison schlugen wir unsere Zelte im schönen Ostseebad Boltenhagen im Nordwesten Mecklenburgs auf und genossen die Zeit zu dritt am Meer. Unser Aufenthalt wurde natürlich sorgfältig geplant und umspannte ein Heimspiel des Regionalligisten Greifswalder FC. Mit knapp 650 Kilometern Entfernung zu unserem Wohnort liegt die Hansestadt denkbar weit weg und so hat es mit dem Besuch doch etwas gedauert. Immerhin spielen die selbsternannten „Boddenkicker“ seit 2022 in der Regionalliga und wurden im vergangenen Jahr Vizemeister der Nordost-Staffel.

Alex, Lynn und ich brachen am Sonntagvormittag zeitig auf, um die stolzen eineinhalb Stunden Fahrt auf uns zunehmen. An den beiden Urlaubstagen zuvor hatten wir Boltenhagen nicht wirklich verlassen. Nun also der größere Tagestrip, der ein wenig exemplarisch für die geografische Lage des GFC in der Regionalliga Nordost steht. Mit ihren Ballungsgebieten in Berlin und Sachsen ist das „Nord“ in „Nordost“ tatsächlich etwas irreführend. Lediglich die Greifswalder halten im hohen Norden die Fahne hoch und müssen für jedes Auswärtsspiel mindestens 200 Kilometer Anreise wegscheppern. Da hatten wir es sogar noch ganz gut. Nach einer kurzen Stippvisite in der Hansestadt enterten wir das fast 100 Jahre alte Volksstadion für die Partie zwischen Greifswald und Eilenburg. Die Baukosten der Sportstätte werden auf Wikipedia noch in Reichsmark angegeben. So versprüht das Stadion historischen Charme, ohne die üblichen Annehmlichkeiten moderner Spielstätten. Mein Highlight waren die ikonischen DDR-Laternen, deren runde Schirme den Umlauf schmückten.

Wir platzierten uns auf den Stehplätzen gegenüber der flach abfallenden Haupttribüne. Das Wetter präsentierte sich hier ähnlich ungemütlich wie große Teile des Publikums, das äußerlich keinen Hehl aus seiner rechten Gesinnung machte. Angetrieben wurde der lose Fanblock von zwei recht fertigen Gestalten auf dem Vorsängerpodest. Die Gäste aus Eilenburg, meinem Ziel des vergangenen Wochenendes, hatten eine Handvoll Schlachtenbummler im Gepäck und hoffen weiter auf den Klassenerhalt. Möchten die Nordsachsen die Klasse halten, sollten sie jedoch in den verbleibenden zwei Partien ihre Chancen besser nutzen. Vor allem im ersten Durchgang hatte der FCE einige potenzielle Treffer auf dem Fuß und musste sich mit einem 1:1-Remis zur Pause begnügen. Danach zollte die Partie dem offenen Schlagabtausch ohne jegliches Mittelfeldgeplänkel Tribut und hatte vier weitere Tore für uns im Gepäck. Nach 60 Minuten stand es 2:2 und allen Zuschauern dürfte zu diesem Zeitpunkt klar gewesen sein, dass das nicht der Endstand sein würde. So zeigten sich die Favoriten und Hausherren am ersten Mai-Wochenende etwas cleverer und glücklicher, gingen in der 78. Minute in Führung und vollendeten in der Nachspielzeit einen Konter zum 4:2-Endstand. Tore satt in Greifswald und ein weiterer Haken hinter einem Regionalliga-Ground. Wir ließen den Abend in Warnemünde ausklingen und schalteten wieder in den Urlaubs-Modus.