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Logo FC Eilenburg   FC EILENBURG 4
     
Datei:Hertha 03 Zehlendorf Logo.svg   H. ZEHLENDORF 3
Halbzeitstand 1:2
 
So., 27.04.2025 - 13:00 Uhr
Tore:
  0:1 Bocar (2.)
  0:2 Bocar (18.)
1:2 Vogel (27.)  
2:2 Marx (57.)  
  2:3 Bocar (79.)
3:3 Shoshi (87.)  
4:3 Niemitz (90.)  
   
Ilburg-Stadion, Eilenburg
299 Zuschauer
Regionalliga Nordost (DE IV)
31. Spieltag 24/25
 
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gegengerade
Stadionheft: 1 Euro
Verpflegung: 3 Euro - Jagdwurst; 3 Euro - Boulette / 3,50 Euro - Bier 0,4l (Köstritzer)
 
 
 
 
 
 

Eine Entwicklung, die sich mit dem Nachwuchs ergibt, sind die häufigeren Fahrten in die brandenburgische Heimat. So verbrachten wir auch die erste Hälfte unseres ersten längeren Familienurlaubs bei meinen Eltern. Aus fußballerischer Sicht bietet sich nun auch wieder ein verstärkter Fokus auf die Regionalliga-Nordost an. Immerhin sollen irgendwann mal die einheimischen Ligen bis in die vierte Ebene als komplettiert in meiner Vita stehen. Daher fassten wir für den Sonntag den ersten von noch fünf derzeit fehlenden Nordost-Grounds ins Auge. Aus der Fahrt ins sächsische Eilenburg machten wir kurzerhand einen kleinen Familienausflug. Auf dem Weg zum Stadion setzte ich Lynn, Alex und meine Mama in Lutherstadt Wittenberg ab. Ich entzog mich indes der historisch wichtigen und auch schönen Stadt an der Elbe und fuhr noch eine knappe Stunde durch die Dübener Heide weiter Richtung Süden. Dort liegt nordöstlich von Leipzig die 15.000-Einwohner-Stadt Eilenburg.

Da es zeitlich nicht für einen Ausflug in die sicherlich schmucke Stadt reichte, kann ich nur vom Stadion und vom 1912 gegründeten und in blau und rot spielenden Verein berichten. Der FCE bestritt in der vergangenen Saison seine erfolgreichste Spielzeit und konnte in der mit großen Traditionsvereinen gespickten Staffel knapp die Klasse halten. Diese hoch anzurechnende Leistung der Nordsachsen dient vielen kleineren Klubs im Nordosten als Vorbild. Zumindest betonten dies die verantwortlichen des FC Hertha 03 aus Berlin-Zehlendorf, dem heutigen Gast. Als Aufsteiger geht es für die Kicker aus der Hauptstadt ebenfalls um nichts anderes als den Klassenerhalt. Dass die Partie trotz ihrer Brisanz im Abstiegskampf keine Zuschauerrekorde brechen wird, war indes klar. Entsprechend einfach und entspannt verlief meine Ankunft am außerhalb der Stadt gelegenen Ilburg-Stadion. Der Parkplatz vor dem Gelände sollte sich nicht einmal zur Hälfte füllen und die nur 300 Zuschauer spiegeln den provinziellen Charakter des FCE ganz gut wider. Besonders schön ist es, wenn man zwischen dem morbiden Charme aus Köstritzer Pils und Jagdwurst-Brötchen mit Senf eines der besten Fußball-Spiele seit langem erlebt.

Ich positionierte mich auf der Gegengerade des weitläufigen Stadions. Die Sicht war nahezu überall recht bescheiden, da eine Laufbahn und ein zusätzlicher Grünstreifen die Zuschauerränge vom Geschehen trennten. Trotzdem hatte ich einen guten Blick auf den ersten Treffer des Tages, der bereits nach zwei Minuten fiel. Zehlendorfs Bocar köpfte eine Standard-Flanke gekonnt zur Führung der Gäste ein. Eine Viertelstunde später profitierte der schnelle Stürmer auch vom ausrutschenden Schnapper, umkurvte diesen und trug sich ein zweites Mal in die Torschützen-Liste ein. Ein Elfmeter brachte den Gästen Mitte der ersten Halbzeit den Anschlusstreffer. Während ich mich nach 45 Minuten ein wenig der Sonne entzog und im Schatten verweilte, wurden beide Teams in der Kabine scheinbar auf Angriff eingepeitscht. Eilenburg glich schnell aus (57.), geriet durch Dreierpacker Bocar wieder in Rückstand (79.) und glich nur zwei Minuten später erneut aus. Zwei Platzverweise später, je einer auf beiden Seiten, war das Feld für einen epischen Showdown bestellt. In der ausladend langen Nachspielzeit gehörte das letzte Wort Eilenburgs Niemitz, der dieser verrückten Begegnung in der 97. Minute mit einem mächtigen Strahl aus der zweiten Reihe die Krone aufsetzte. Der 4:3-Sieg hievte den FCE wieder über den Strich und lässt das „gallische Dorf“ vom zweiten Klassenerhalt in Folge träumen. Schön war’s!